Da Weilheim zum Abstiegsduell nur zu siebt antrat, gingen die Alzstädter kampflos einen Punkt in Führung.

Mit seinem Standard-Aufbau überspielte Johannes „Philidor“ Kern seinen Gegner Tafertshofer. Erst gewann er den schwachen Isolani-Bauern, dann mittels eines taktischen Tricks den schwarzen Springer und damit gleichbedeutend die Partie.

FIDE-Meister Reiner Huch glich gegen Thomas Lochte in der französischen Verteidigung aus und nahm das Remis-Gebot des Weißen nach zwanzig Zügen an.

Markus Hinterreiter konnte im sog. Abtausch-Slaven die Initiative neutralisieren, führte dann allerdings eine zweischneidige Änderung der Bauernstruktur herbei, die der Österreicher Pierecker im Leichtfiguren-Endspiel auszunutzen wusste und die Partie zum Sieg führte.

FIDE-Meister Florian Mostbauer erspielte sich in der Tarrasch-Variante des abgelehnten Damengambits eine angenehme Stellung. Die von FIDE-Meister de Francesco herbei geführte Materialungleichheit vermochte er konsequent zum vollen Punkt umzusetzen.

Internationaler Meister Hermann Knoll übersah, dass dem Springer in einer unorthodoxen Stellung alle Rückzugsmöglichkeiten genommen waren und der Gegner diesen mit einem einfachen Bauernzug gewinnen konnte. Der weiße Sieg war damit am Spitzenbrett nur noch eine Frage der Zeit.

Hans Huber geriet nach einem taktischen Scharmützel materiell in den Rückstand, verstand es jedoch sich sehr zäh zu verteidigen und konnte die vierstündige Partie sogar Remis halten.

„Taktik-Fuchs“ Simon Reisser opferte eine Leichtfigur für zwei Bauern und verstand es das daraus resultierende Material-Ungleichgewicht im Endspiel für sich zu nutzen und so endete die längste Partie des Tages im Trostberger Sinne.

Am Ende schlagen die Alzstädter Weilheim mit 5-3 und haben damit im Schlussspurt ihre Liga-Bilanz noch aufgebessert. Ein Brett-Punkt fehlt allerdings, um sogar noch an dem Abstiegskonkurrenten aus dem Münchner Umland vorbei zu ziehen. Aufgrund eines günstigen Verlaufs der zweiten Bundesliga Ost sieht es allerdings danach aus als hätte es auch diese Saison wieder für den Klassenerhalt in der Oberliga gereicht.